Historie der Freischaltabwicklung

Die SAP-Komponente Freischaltabwicklung kann auf eine mittlerweile über 30jährige Geschichte zurückblicken. Folgende Meilensteine wollen wir dabei besonders hervorheben bzw. nicht vergessen:

2022

Unser größter skandinavischer Projektkunde aus der Versorgungsindustrie ist im Herbst 2022 in zwei Werken mit der SAP-Komponente Freischaltabwicklung produktiv gegangen. Ziel des Projekts war unter anderem die Ablösung der in einem Werk zuvor genutzten, stark modifizierten SAP-Lösung und eine möglichst weitgehende Rückkehr zum seitens SAP zwischenzeitlich umfangreich erweiterten und verallgemeinerten Standard.

  • Michael Lesk - Consultancy, Design, Development
  • Uwe Kirchner - Additional Development

2020

Unser größter Projektkunde weltweit (Stahlindustrie) ist mit der SAP-Komponente Freischaltabwicklung mittlerweile in 17 Werken produktiv, verteilt auf zwei Erdteile. Die exakt auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Lösung wurde über mehrere Releases hinweg immer weiter individualisiert, wobei die zugrundeliegende Erweiterung der Standardprozesse vollständig durch Nutzung von WCM-Customizing und WCM BAdI-Schnittstellen realisiert wurde und insbesondere keinerlei Modifikation des SAP-Standards erfolgte.

  • Uwe Kirchner - Consultancy, Design, Development
  • Michael Lesk - Additional Development

2019

In Kundenprojekten der letzten Jahre hat sich stellenweise die Anforderung ergeben, einzelne Prozessschritte in Instandhaltung und Freischaltabwicklung individuell zusammenzufassen und mittels eines übergreifenden Cockpits entsprechend steuern zu können, entweder für einzelne Aufträge oder (z.B. während einer Revision) eine Masse von Aufträgen. Hierbei ergaben sich sowohl die verfügbaren WCM BAdI-Schnittstellen als auch die Funktionsweise der WCM APIs betreffend neue Anforderungen, die im SAP-Standard nunmehr vollständig abgedeckt sind (Enhancement Package 8 für SAP ERP 6.0 bzw. SAP S/4 HANA 1909).
Anmerkung: Besagtes Cockpit ist (bislang) nicht Teil des SAP-Standards, da Anforderungen bzgl. Prozessdesign und UI höchst kundenspezifisch sind.

  • Michael Lesk - Project Lead
  • Uwe Kirchner - Development Architect

2018

Im Rahmen der „Fiorisierung“ der gesamten WebDynpro-Anwendung EAM Worker Safety wurde ein direkter Zugang zu Arbeitserlaubnissen und Sicherheitszertifikaten bereitgestellt, sowohl für den SAP NetWeaver Business Client (Menüeinträge) als auch für das SAP Fiori Launchpad („Kacheln“). Zudem sind nun nicht nur Pflege und Prozessierung der operativ benötigten Arbeitserlaubnisse und Sicherheitszertifikate unterstützt, sondern auch die Pflege der zugrundeliegenden Vorlagenbibliotheken (Enhancement Package 8 für SAP ERP 6.0 bzw. SAP S/4 HANA 1809). 

  • Christoph Wobbe - Product Management
  • Uwe Kirchner - Project Lead
  • Michael Lesk - Development Architect

2016

Um die SAP-Komponente Freischaltabwicklung neben SAPGUI und WebDynpro für weitere moderne Interface-Technologien (z.B. Mobile Applikationen, Fiori Apps) zu öffnen, wurden WCM APIs zur Pflege und Prozessierung aller Freischaltdokumente bereitgestellt (Enhancement Package 7 für SAP ERP 6.0 bzw. SAP S/4 HANA 1610). 

  • Uwe Kirchner - Project Lead
  • Michael Lesk - Development Architect

2015

Von EhP6-Kunden insbesondere aus der Versorgungsindustrie kamen alsbald Anforderungen, in der WebDynpro-Anwendung EAM Worker Safety auch die klassischen Freischaltprozesse zu unterstützen. Zur Erfüllung dieser Marktanforderungen wurden die den Arbeitserlaubnissen untergeordneten Sicherheitszertifikate um Positionen zur Schaltung Technischer Objekte erweitert (Enhancement Package 7 für SAP ERP 6.0 bzw. SAP S/4 HANA 1511). 

  • Christoph Wobbe - Product Management
  • Uwe Kirchner - Project Lead
  • Michael Lesk - Development Architect

2012

Eine weitere Anforderung an eine Lösung zur Planung sicherheitsrelevanter Instandhaltungsarbeiten ist die unmittelbare Bereitstellung entsprechender Informationen an diejenigen Mitarbeiter, die die entsprechenden Arbeiten ausführen. Um dieser Anforderung gerecht zu werden, wird eine WebDynpro-basierte Lösung benötigt, die eine rasche und umfassende Kommunikation sicherheitsrelevanter Informationen sicherstellt, indem sie einen WebDynpro-basierten Zugang vom Instandhaltungsauftrag zu allen zugehörigen sicherheitsrelevanten Informationen, einschließlich der zugeordneten Arbeitserlaubnisse, ermöglicht (EAM Worker Safety, verfügbar ab Enhancement Package 6 für SAP ERP 6.0). 

  • Christoph Wobbe - Product Management
  • Uwe Kirchner - Project Lead
  • Michael Lesk - Development Architect

2011

In der SAP-Komponente Freischaltabwicklung war bislang eine dem Auftrag zugeordnete Sicherheitsanforderung (z.B. eine Freischaltanforderung) prinzipiell für die gesamte Dauer der entsprechenden sicherheitsrelevanten Instandhaltungsarbeiten gültig; die sequenzielle Zuordnung mehrerer, z.B. nur tageweise gültigen Sicherheitsanforderungen zum Instandhaltungsauftrag wurde prinzipiell nicht unterstützt. Ähnliche Einschränkungen gab es (zumindest im Standardmodell der Freischaltabwicklung), wenn man Sicherheitsanforderungen eines Auftrags nach semantischen Kriterien (z.B. Strahlenschutz, Brandschutz) oder Risikoabwägungen (z.B. hohes Risiko, normales Risiko) voneinander trennen wollte.

Genau hier setzt nun der neue Prozess des Arbeitens mit Arbeitserlaubnissen an, der die direkte Zuordnung mehrerer Sicherheitsanforderungen - getrennt nach Gültigkeitsdauer, semantischen Kriterien, Risikoabwägungen etc. - zum Auftrag unterstützt. Die Abbildung solcher Szenarien ist ein entscheidender Faktor für den Übergang der Freischaltabwicklung von einer eher versorgungsindustriegeprägten Komponente zu einem verallgemeinerten, quer über alle Industrien nutzbaren System (Enhancement Package 5 für SAP ERP 6.0).

  • Christoph Wobbe - Product Management
  • Michael Lesk - Project Lead
  • Uwe Kirchner - Development Architect

2009

Aufgrund von Kundenanforderungen insbesondere aus der nuklearen Versorgungsindustrie wurde die SAP-Komponente Freischaltabwicklung um sogenannte Überprüfungspläne erweitert, mit deren Hilfe die Schaltposition von technischen Objekten vor Ort verifiziert bzw. angepasst werden kann; eine Anpassung kann beispielsweise bei einem Wechsel des Betriebszustandes der Anlage generell erforderlich sein (Enhancement Package 4 für SAP ERP 6.0).

Anmerkung: Die je nach Betriebszustand erwarteten Schaltpositionen der technischen Objekte werden anhand der Stammdaten für betriebsabhängiges Normalisieren ermittelt. 

  • Christoph Wobbe - Product Management
  • Michael Lesk - Project Lead
  • Uwe Kirchner - Development Architect

2007

Aufgrund der starken Nachfrage nach Erweiterungsmöglichkeiten zur SAP-Komponente Freischaltabwicklung wurde eine Vielzahl von Business Add-Ins (BAdIs) entwickelt. Diese ermöglichen es den Kunden, individuelle Erweiterungen zu implementieren, ohne dabei die Standardprogramme zu verändern (Enhancement Package 3 für SAP ERP 6.0).

  • Christoph Wobbe - Product Management
  • Uwe Kirchner - Project Lead
  • Uwe Kirchner - Development Architect

2006

Die SAP-Komponente Freischaltabwicklung wurde um eine mobile Anwendung erweitert. Diese unterstützt das Schalten vor Ort mit Hilfe von mobilen Geräten (SAP ERP 6.0).

  • Christoph Wobbe - Product Management
  • Uwe Kirchner - Project Lead
  • Uwe Kirchner - Development Architect

2001

Ein Paradigmenwechsel in der R/3-Release-Strategie führte 2001 zur Aufteilung von R/3 in den R/3 Enterprise Core (ECC) sowie die Enterprise Extension Sets. Die SAP-Komponente Freischaltabwicklung wurde dadurch Teil des PLM Extension Sets. Mit dem ersten Extension Set wurde unter anderem die Schnittstelle zur Anbindung eines grafischen Planungs-Tools zur Freischaltung bereit gestellt (SAP R/3 Enterprise PLM Extension 1.1).

  • Christoph Wobbe - Product Management
  • Uwe Kirchner - Project Lead
  • Michael Lesk - Development Architect

2000

Aufgrund vielfacher Nachfragen von Kunden aus anderen Industrien wurde die SAP-Komponente Freischaltabwicklung in den R/3-Standard integriert (R/3 4.6C).

  • Christoph Wobbe - Product Management
  • Uwe Kirchner - Project Lead
  • Uwe Kirchner - Development Architect

1997

Mit der Verbreitung von R/3 wuchs die Anzahl von SAP-Kunden weltweit, die eine integrierte R/3-Lösung zur Freischaltabwicklung suchten. Zusammen mit Pilotkunden aus Belgien (Electrabel), Schweden (Ringhals), Spanien (Iberdrola) und der USA (PSE&G) entwickelte SAP im Jahre 1997 als R/3-Industrielösung die SAP-Komponente Freischaltabwicklung (ISU-WCM 1.0).

  • Christoph Wobbe - Product Management
  • Walter Kienle - Project Lead
  • Uwe Kirchner - Development Architect

1990

Im Jahre 1990 setzte SAP mit dem spanischen Stromversorger Iberdrola ein Kundenprojekt zur Freischaltabwicklung auf, nachdem Iberdrola als SAP-Kunde wegen einer Softwarelösung für seine nuklearen Kraftwerke angefragt hatte. Im Rahmen des Projekts entwickelte SAP mit Iberdrola eine Kundenlösung zur Freischaltabwicklung, die auf dem Release R/2 5.0 basierte und in die Standardprozesse der Instandhaltung (R/2 RM-INST) integriert war.